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Am Geopunkt Hondelage erwartet Sie ein für jedermann zugänglicher erdgeschichtlicher Erlebnispunkt. In einer Informationshütte werden Sie ausführlich über die Entstehung der Hondelager Juramulde und der Bewohner des Ur-Meeres vor 175 Millionen Jahren informiert. Hier erfahren Sie z. B. was ein Belemnit ist und welche tropischen Pflanzenwelten es einst in Hondelage gab. An einem Profil ist der einzigartige Schichtenaufbau aus der Zeit des Jura abzulesen. Alleine ca. 1 m dieser Ölschieferschichten dokumentieren mehrere hunderttausend Jahre Erdgeschichte. Außerdem gibt es einen Suchhaufen und eine “Fundgrube”, wo Sie selbst nach Fossilien suchen und buddeln können. 2 Schaufeln stehen dazu zur Verfügung.
Der Geopunkt Hondelage ist eine Mergelkuhle. Sie liegt nördlich des Dorfes. Mergel ist ein weiches Gestein aus Ton und Kalk. Bei den Bauern war er damals ein beliebter Dünger, denn sein hoher Kalk- und Phosphatgehalt zersetzt den natürlichen Bodenhumus und macht dessen Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar. Außerdem soll die schiefrige Struktur des Mergels die schweren Hondelager Tonböden aufgelockert haben. Doch das Mergeln war nicht ungefährlich: Sorgte man nicht für ausreichenden Nährstoffersatz, war der Boden bald “ausgemergelt” und ließ mehr Unkräuter sprießen als Feldfrüchte. Heute ist die Mergeldüngung selten geworden und durch mineralische Kunstdünger ersetzt.
In der Hondelager Mergelkuhle fand ein Fossiliensammler übrigens 1969 ein 2 Meter langes fossiles Krokodilskelett (Steneosaurus), das heute im Naturhistorischen Museum in Braunschweig zu bewundern ist.
Die ehemals verfüllte und landwirtschaftlich genutzte Mergelkuhle wurde unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten entwickelt. In einem nährstoffarmen Gewässer können Amphibien ablaichen und sich Libellen entwickeln. An den sonnenexponierten Hängen leben viele wärmeliebende Insektenarten. Fledermäuse nutzen die Grube als Jagdrevier und seltene Pflanzenarten werden durch eine extensive Pflege gefördert.