Die „elektrische Bahn“ war seit 1897 von Braunschweig durch das Lechlumer Holz, vorbei am Sternhaus, den Neuen Weg entlang bis zur Breiten Herzogstraße, dann auf der Langen Herzogstraße, durch die Krambuden, über den Großen Zimmerhof zum End-, Anfangs- und Wendepunkt am Wolfenbüttel Bahnhof gefahren. In der Zeit fortschreitender Elektrifizierung der Städte verkörperte sie am Ende des 19. Jahrhunderts die modernste Form der Personenbeförderung von A nach B.
Mit dem Abriss der Straßenbahnschienen in der Wolfenbütteler Innenstadt in den 1950er-Jahren ging eine Ära zu Ende, und eine neue Ära begann – von nun an übernahmen im Zeitalter des Automobils Omnibusse den Linienverkehr. Die zweite Schienenverbindung Braunschweig-Wolfenbüttel blieb bestehen, die 1838 als 1. Deutsche Staatseisenbahnlinie eingeweihte Strecke existiert bis heute.
Mit den ausgestellten, bisher unveröffentlichten Postkarten und historischen Fotografien aus dem 19. und 20. Jahrhundert möchte das Bürger Museum dieses besondere Kapitel Wolfenbütteler Stadt- und Mobilitätsgeschichte in Erinnerung rufen.
Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz ist es gelungen, die Straßenbahn wieder auf der Langen Herzogstraße des beginnenden 20. Jahrhunderts fahren zu lassen und die historischen Bilder in Bewegung zu bringen.